Montag, 2. November 2009

Moussavi: Gefangene fordern ihre Wächter heraus

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 2. November 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2009/11/photow01-opposition-leade.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben



Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi hat anlässlich eines Besuchs bei der Familie von Feizollah Arabsorkhi, einem der nach der Wahl Inhaftierten, bemerkt, dass die politischen Gefangenen ihre Wächter "warhaft herausgefordert" hätten.

Feizollah Arabsorkhi ist eines der prominenten Mitglieder der reformorientierten Organisation der Mojaheddin der Islamischen Revolution und befindet sich seit über vier Monaten im Gefängnis.

Wie die Webseite Kalameh mitteilt, sagte Moussavi, er habe Informationen, dass die "Befrager in ihren täglichen Gesprächen und Dialogen mit den Kindern der Revolution herausgefordert" worden seien. Er fügte hinzu, es sei nur natürlich, dass diese Begegnungen bei den Befragern "Spuren hinterließen".


Moussavi unterstrich, dass es den politischen Aktivisten und Jugendlichen in den Protesten nach der Wahl nicht um "Sabotage oder Zerstörung" gegangen sei, dies müsse anerkannt werden.

Weiter sagte er: "Wenn die Medien frei wären und Menschen ihre Meinung sagen dürften, wären wir nicht in diesen Zustand geraten".

Nach den Protesten gegen die angebliche Fälschung der Präsidentschaftswahl und die konsequente Niederschlagung der Demonstrationen durch die Regierung wurden unzählige Internetseiten blockiert und mehrere Zeitungen verboten.

Moussavi zufolge könne die gegenwärtige Krise nur dadurch gelöst werden, dass "gegen die Beamten der Haftanstalt Kahrizak vorgegangen wird" und die Inhaftierten "öffentliche und faire Prozesse" erhalten.

Kahrizak ist die berüchtigte Haftanstalt, in der viele der nach den Wahlen Verhafteten angeblich gefoltert und missbraucht wurden.

Familien von politischen Gefangenen halten seit der vergangenen Woche Proteste ab. Heute versammelten sie sich vor dem Parlamentsgebäude in Baharestan und verlangten wiederholt die Freilassung ihrer Angehörigen.

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