Sonntag, 23. August 2009

Representatives Are Lying - Deutsch

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Quelle: www.twitter.com/@iranbaan: My Report: Representatives Are Lying
http://bit.ly/ckU2q


21. August 2009

Die Abgeordneten lügen

Der Sprecher des Komitees zur Untersuchung der Haftbedingungen für die in letzter Zeit beim Obersten Nationalen Sicherheitsrat inhaftierten Häftlinge hat am Dienstag vier politische Gefangene besucht und berichtete, sie hätten sich zufrieden über die Bedingungen im Gefängnis und das Verhalten des Wachpersonals und der Beamten geäußert. Er fügte hinzu, ihre Haftbedinungen seien gut.

Die Familien von Häftlingen haben Rooz (Online-Zeitung "der Tag", d. Übers.) gegenüber jedoch mitgeteilt, dass sie nicht nur besorgt über den Zustand und das Schicksal ihrer inhaftierten Angehörigen seien, sondern sich auch fragen: Wenn das, was die Behörden sagen, wahr ist, warum dürfen die Gefangenen dann weder telefonischen Kontakt noch Besuch haben?

Im Gegensatz zu dem, was das Komitee berichtet, haben die Familien gegenüber Rooz geäußert, dass ihre Angehörigen unter sehr schlechten physischen und psychischen Bedingungen gehalten würden. Parallel zu diesen Entwicklungen gibt es weitere Berichte über Folterungen und Schläge an Häftlingen, die zum Teil derart brutal waren, dass einige Häftlinge, darunter Abdollah Ramezanzadeh und Feizollah Arab-Sorkhi, in ein Krankenhaus verlegt wurden. Mohammad Ali Dadkhah wurde Berichten zufolge ebenfalls zusammengeschlagen. In einem separaten Interview, das in der letzten Ausgabe von Rooz erschien, berichtete Ahmad Zeidabadis Ehefrau, dass ihr Mann 35 Tage in einer sargähnlichen Kiste verbringen musste.

In diesem Zusammenhang gibt es weitere Entwicklungen: Die Journalistin und Frauenrechtlerin Zhila Bani-Yaghoub wurde gegen eine Kaution von 200 Millionen Toman (ca. $ 200.000) aus dem Gefängnis entlassen. Die Anordnung zur Entlassung von Mohammad Reza Jalaipour wurde ebenfalls ausgestellt, seine Freilassung ist für Mittwoch angesetzt. Die Kaution für Mahsa Amrabadi wurde ebenfalls festgesetzt; die Journalistin wird höchstwahrscheinlich am Donnerstag entlassen.

Saharkhizs Familie widerspricht
Der Majlis-Abgeordnete und Sprecher des Komitees für die Untersuchung zu den jüngsten Verhaftungen, Parviz Sarvari, zitierte den (inhaftierten, d. Übers.) Journalisten Issa Saharkhiz mit den Worten, seine Verhörbedingungen seien gut, das Essen und die allgemeinen Bedingungen im Gefängnis seien zufriedenstellend.
In einem Gespräch mit Rooz widersprach seine Familie dem und stellte die Frage: "Wenn die Bedingungen für diese Häftlinge so gut sind, wie diese Behörden behaupten, warum hat Herr Saharkhiz dann über 20 Kilo an Gewicht verloren?"

Mehdi Saharkhiz, der Sohn dieses renommierten Journalisten, sagte "Bei einem Treffen mit meiner Mutter hat mein Vater ausdrücklich gesagt, dass das Essen im Gefängnis ungenießbar ist und dass jeder im Gefängnis Stoffwechselstörungen entwickelt hat. Dies zeigt, dass die Aussagen dieses Abgeordneten reine Lügen sind."


"Mein Vater hat gesagt, dass er nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis Beschwerde gegen die Verantwortlichen für seine Inhaftierung einreichen wird. Wenn die Bedingungen in den Gefängnissen so gut sind, dann müssen diese Herren erklären, warum mein Vater Beschwerde einreichen will", fügte Saharkhizs Sohn hinzu. Er sagte weiter, sein Vater sei bei seiner Verhaftung so zusammengeschlagen worden, "dass seine Rippen gebrochen wurden, man verwehrte ihm Möglichkeiten einer Behandlung im Gefängnis und brachte ihn nicht einmal zum Arzt. Allein das zeigt, dass Herr Sarvari lügt."

Wenn sie ehrlich sind, sollten sie Besuche erlauben
Sarvari zitierte außerdem die Äußerungen von Behzad Nabavi, einem weiteren Inhaftierten, der angeblich seine Zufriedenheit mit den allgemeinen Bedingungen im Gefängnis, den sanitären Anlagen sowie mit der Behandlung durch die Wachen zum Ausdruck gebracht habe.

Diese Aussagen von Sarvari kamen zu einer Zeit, wo Nabavi, ein Mitglied der Organisation der Mujaheddin der Islamischen Revolution (Sazemane Mojaheddin Enghelab Islami) seit seiner Verhaftung nur ein einziges Mal und sehr kurz mit seiner Familie Kontakt hatte und seine Angehörigen keine Informationen über seinen Zustand oder seinen Aufenthaltsort hat.


Hengameh Razavi sagte gegenüber Rooz: “Wenn das, was Sarvari sagt, wahr ist, warum erlauben sie ihm dann weder Telefongespräche mit uns, noch Besuche?"


Während des kurzen Kontakts, den Nabavi nach Hause hatte, erklärte sein Befrager der Ehefrau Nabavis, dass er nicht über die Ereignisse draußen, sondern nur über die Gesundheit seiner Familie reden dürfe.


Die Angehörigen von Feizollah Arab-Sorkhi und Mostafa Tajzadeh berichteten von ähnlichen Bedingungen und haben keine Nachricht von ihren inhaftierten Ehepartnern. Tajzadeh hatte lediglich ein Mal Kontakt mit seiner Familie, wohingegen Arab-Sorkhi überhaupt keinen Kontakt hatte. Es gab außerdem Berichte, dass Arab-Sorkhi in ein Krankenhaus verlegt worden sein soll.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung dieser neuen Berichte zitierte die Webseite "Moj Azadi" (Welle der Freiheit) am Mittwoch einen Parlamentsabgeordneten, der angab, es habe, anders als von Tajari und Boroujerdi behauptet, keine Treffen von Parlamentsvertretern mit dem früheren stellvertretenden Innenminister Mostafa Tajzadeh gegeben. Wie der Abgeordnete sagte, hätten die beiden Gesandten die Tajzadeh zugeschriebenen Äußerungen in dem Interview (dass die Bedingungen im Gefängnis gut seien) tatsächlich von Saeed Jalili, dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates erhalten.

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