Mittwoch, 14. Oktober 2009

4. November: Opposition lässt die Muskeln spielen

Veröffentlicht auf mowjcamp.com am 13. Oktober 2009
Quelle (Englisch): http://english.mowjcamp.com/article/id/47100
Übersetzung: Julia
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Nach der erfolgreichen Übernahme des Quds-Tages ("Jerusalem-Tag"), der seit vielen Jahren von einer bestimmten radikalen Gruppierung innerhalb des Staates als Plattform genutzt wird, um das Thema Palästina vor ihren eigenen Karren zu spannen, sieht die iranische Opposition nun begierig dem 4. November entgegen - einem weiteren Tag, um der Putschregierung in Erinnerung zu rufen, dass das Thema der Wahlen noch lange nicht vom Tisch ist.

Auch vier Monate nach dem Staatsstreich vom 12. Juni haben die Iraner den Tag nicht vergessen, an dem ihre Stimmen ihnen so unverfroren vor ihren eigenen Augen gestohlen wurden. Vier Monate später ist die Grüne Bewegung noch immer entschlossen, ihre Opposition zur gegenwärtigen Regierung zu zeigen, die keinerlei Legitimität besitzt.

Seit den ersten Tagen der Revolution wird der 4. November im Iran mit von der Regierung organisierten Demonstrationen im Gedenken an die Besetzung der US-Botschaft in Teheran durch eine Gruppe von iranischen Studenten begangen (vom 4. November 1979 bis zum 20. Januar 1981, d. Übers.). In diesem Jahr jedoch ist es die Grüne Bewegung, die den Ton dieser Demonstration angeben wird, wie sie es schon am Quds-Tag tat: Eine Bewegung, die nicht in der Regierung vertreten, aber fähig ist, das Schicksal des Landes zu gestalten.

Jede dieser von der Regierung in Auftrag gegebenen Anlässe ist eine Chance für uns, um den Geist des Widerstandes gegen eine Regierung wiederzubeleben, die ihr eigenes Volk so offen und schamlos belügen kann, ohne irgendetwas von irgendjemandem zu befürchten, während ihre Schläger diejenigen töten, einsperren und foltern, die es wagen, sich gegen ihre drakonischen Vorgehensweisen zu erheben. Jeder Anlass ist eine Gelegenheit für die Iraner, auf die Straßen zu gehen und das zurückzuverlangen, was rechtmäßig ihnen gehört. Der 4. November ist ein solcher Anlass.

Die Regierung Ahmadinejad hat wieder und wieder unter Beweis gestellt, dass sie vor nichts Halt machen, sogar den Forderungen des Auslands nachgeben wird, um die Illegitimität im Inneren zu kompensieren, wenn es darum geht, an der Macht zu bleiben. Sie greift weiterhing auf Maßnahmen zurück, die nur totalitäre Regimes nutzen in der Hoffnung, ihren Griff um die Macht zu festigen.

Der 4. November ist für die Grüne Bewegung eine Gelegenheit, die Obrigkeit aufzufordern, zur Besinnung zu kommen und jene zu befreien, die die Islamische Revolution verwirklicht haben und nun in Irans berüchtigten Gefängnissen ihr Dasein fristen.

Unsere Bewegung wird aber nicht von einem einzelnen Führer, einer Gruppe oder einem Kern angeführt. Ihr Erfolg ist eng verflochten mit dem Willen und der Entschlossenheit der Menschen, die ihre Grünen Symbole mit Solz tragen und für eine Veränderung in ihrem Heimatland auf die Straße gehen. Die wahre Kraft unserer Bewegung liegt in den Bindungen und sozialen Netzwerken, die wir vor dem 12. Juni so sorgsam geknüpft haben. Der 4. November ist eine weitere Gelegenheit für uns, um diese Bindungen zu verbessern und zu erweitern und unsere Grüne Bewegung noch mehr als zuvor zu stärken, wie es Mir Hossein Mousavi so hervorragend ausdrückte.

Die Ereignisse der letzten Monate haben gezeigt, dass wir als Individuen, und niemand sonst, die wahre Quelle der Kraft der Grünen Bewegung sind.

In diesem Sinne ruft Mowjcamp alle Grünen Aktivisten auf, Ideen, Gedichte, Artikel, Weblogs, Bilder, Plakate, Audio- und Videomaterial beizusteuern, um den 4. November zu einer Demonstration der Kraft der Grünen Bewegung zu machen.

Schreibt uns E-Mails mit euren tollen Ideen, die für die Grüne Bewegung von Anfang an immer eine treibende Kraft waren, und denkt daran, dass der gemeinsame Erfolg unserer Bewegung vor allem von unserer individuellen Überzeugung für unsere gute Sache beeinflusst wird.

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