Samstag, 3. Oktober 2009

Mousavi: Soziale Netzwerke müssen stärker werden

Quelle (Englisch): http://english.mowjcamp.com/article/id/39529
Veröffentlicht auf mowjcamp am 2.10.2009

Übersetzung: Julia
Bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben

Zum wiederholten Male hat Mir Hossein Mousavi mit Nachdruck auf die "Netzwerke im Cyberspace" hingewiesen, die angesichts fehlender ausgewogen und unabhängig berichtenden Medien "sehr effektiv" gewesen seien. Er betonte, wie wichtig die "sozialen Netzwerke hinter dem Cyberspace" seien, die "weniger angreifbar" sind. "Die Mitglieder dieser Netze haben der Bewegung Aktivität verliehen und uns Hoffnung auf große Wirkung dieser Gruppen gemacht."

Bei einem Treffen mit Mitgliedern der Reformfraktion des iranischen Parlaments betonte Mousavi die Notwendigkeit "nationaler Einheit" und erklärte: "die Grüne Bewegung hat sich nach den Wahlen ausgebreitet und vertieft und im Land einmalige Verhältnisse geschaffen. Teile der Gesellschaft, die das Vertrauen in das System verloren hatten, denken jetzt wieder mit mehr Zuversicht an das Schicksal des Landes”

Mousavi sagte: "Die Tatsache, dass die Menschen freundlicher zueinander sind und einander mehr Toleranz entgegenbringen ist ein Ergebnis der gegenwärtigen Situation, das die nationale Einheit stärken und die Risse lindern kann, wenn es denn als Chance wahrgenommen wird.”

Mousavi argumentiert, dass die Gründung neuer Parteien die Möglichkeiten des Landes nicht verbessern würde, wohingegen eine Stärkung der sozialen Netzwerke diesen Effekt haben könnten.

“Für den Quds-Tag gab es keine Ankündigungen, trotzdem haben wir an dem Tag eine starke Präsenz verzeichnet, und dies trotz der Atmosphäre der Angst und den Ereignissen der vergangenen 3 Monate," sagte Mousavi. "Das war Ergebnis und Effekt dieser Netzwerke."

Mousavi sprach auch den Missbrauch von Häftlingen und die Misshandlung von Studenten an, die die Gesellschaft, insbesondere die Jugend, radikalisiert hätten. Er rief die Regierung und die Geheimdienste zur Zurückhaltung auf, damit eine "Radikalisierung der Gesellschaft" vermieden werde.

Der frühere Premierminister erklärte, das Ausland werde die Illegitimität und Inkompetenz der Regierung für ihre eigenen Ziele nutzen. "Wir können mit Sanktionen gegen das Land nicht einverstanden sein, wir können nicht damit einverstanden sein, unsere Rechte aufzugeben, und wir können nicht zulassen, dass durch Abenteurertum noch mehr Leid über die Menschen kommt." Mousavi äußerte sich besorgt darüber, dass wegen der fehlenden fairen Medien (im Iran) die Menschen ihre Nachrichten vermehrt aus ausländischen Medien beziehen könnten.

Der unterlegene Präsidentschaftskandidat rief weiterhin zur vollständigen Anwendung der Verfassung auf, um die derzeitige Krise zu umgehen, und äußerte die Hoffnung, dass das Parlament die ihm zugeteilte Rolle bei der Lösung der Probleme im Land ausfüllen werde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen