Sonntag, 18. Oktober 2009

Mousavi besucht Familie des inhaftierten Reformers Aminzadeh

Veröffentlicht auf zamaaneh.com am 18. Oktober 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2009/10/mousavi-visits-family-of.html
Übersetzung ins Deutsche: Julia
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Mir Hossein Mousavi, der streitbare ("disputing") Kandidat der Präsidentschaftswahlen im Iran vom Juni, hat der Familie von Mohsen Aminzadeh einen Besuch abgestattet. Aminzadeh ist einer der prominenten politischen Aktivisten, die seit den auf die Wahl gefolgten Protesten gegen das Wahlergebnis verhaftet wurden.

Der frühere iranische Präsident [sic, gemeint ist sicher "Ministerpräsident", d. Übers.] hob hervor, die Menschen seien keine "Randalierer" - ein Begriff, mit dem die politische Führung immer wieder die Teilnehmer an den Wahlprotesten beschrieben hatte. Er verurteilte die jeglicher Grundlage entbehrenden diesbezüglichen Anschuldigungen der Regierung. Der Oppositionsführer betonte, dass die Proteste so lange andauern werden, bis die Forderungen der Menschen erfüllt sind.

Mousavi erklärte, es habe "Differenzen" im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereich des Landes gegeben, die "reformbedürftig" seien.

Mit Bezug auf den 4. November - den Tag, für den die Opposition eigene Demonstrationen in Konkurrenz zu den üblichen staatlichen Märschen gegen die USA plant - sagte Mousavi: "Wie können sie behaupten, dass sie die USA bekämpfen, während Anführer der muslimischen Studenten wie Mirdamadi und Aminzadeh, die die amerikanische Botschaft besetzten, im Gefängnis festgehalten werden. Was für eine Botschaft ist das?"

Am 4. November 1979 hatte eine Gruppe von Universitätsstudenten mit dem Namen "Getreue des Imam [Khomeini]" ("Followers of Imam") unter Führung von u. a. Mohsen Aminzadeh und Mohsen Mirdamadi die US-Botschaft in Teheran besetzt, was zum Bruch der Beziehungen zwischen Washington und Teheran führte. Seither wird der Jahrestag dieses Ereignisses im Iran mit Demonstrationen und Reden gegen die USA begangen.

Moussavi bekräftigte, dass das Land und das Regime für die Verhaftungen von Persönlichkeiten wie Mohsen Aminzadeh einen "hohen Preis" werde zahlen müssen.

Mohsen Aminzadeh, ein früherer stellvertretender Außenminister Irans, war am 16. Juni verhaftet worden. Er ist ein führendes Mitglied der reformorientierten Islamischen Iranischen Partizipationsfront und befindet sich nach wie vor im Gefängnis.

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