Der Sohn eines iranischen Oppositionsführers spricht über seinen Gerichtstermin
Quelle (Englisch): http://www.rferl.org/content/Iranian_Reformist_Leaders_Son_Talks_About_Court_Appearance_/1807519.html
Übersetzung: JuliaQuelle (Englisch): http://www.rferl.org/content/Iranian_Reformist_Leaders_Son_Talks_About_Court_Appearance_/1807519.html
Hossein Karrubi sagt, sein Vater Mehdi Karroubi, ein oppositioneller Präsidentschaftskandidat (oben) habe mit dem Parlament über seine Vermutungen gesprochen, dass oppositionelle Protestteilnehmer in Gefängnissen vergewaltigt wurden.
25. August 2009
Der Sohn des reformorientierten Geistlichen und früheren Parlamentssprechers Mehdi Karroubi berichtet, er sei am 25 August wegen sicherheitsbezogenen Anzeigen und Interviews mit persischsprachigen Medien im Ausland ins Gericht bestellt worden.
Das Interview mit Hossein Karroubi führte Roya Karimi von "Radio Farda", das zu Radio Free Europe/Radio Liberty gehört.
RFE/RL: Herr Karroubi, können Sie uns sagen, was heute im Gericht passiert ist?
Hossein Karroubi: Bei der heutigen Anhörung wurden mehrere Anzeigen gegen mich vorgebracht, darunter Propaganda gegen das Establishment, Verbreitung von Prostitution, Agitation der öffentlichen Meinung, versuchte Unterstützung von Aufständischen, und so weiter.
Ich sagte dazu, dass die Jugend des Landes ihr Blut auf den Straßen vergossen hat und junge Häftlinge in Gefängnissen auf die schlimmstmögliche Weise ermordet worden sind. Wir sprachen darüber, was dies für die Gesundheit [des Staates bedeutet. Nachdem ich eine Kaution bezahlt hatte, ließen sie mich gehen.
RFE/RL: Basierten die gegen Sie erhobenen Vorwürfe auf Äußerungen Ihres Vaters Mehdi Karroubi?
Karroubi: Sie erwähnten Teile aus den Briefen und Anmerkungen meines Vaters und fragten, warum ich diese veröffentlicht hätte. Sie sagten weiter, dass [ich] in den Interviews mit BBC Persian und der Deutschen Welle die Äußerungen meines Vaters "bestätigt" hätte. Das ist aber nur ein Vorwand. Das eigentliche Thema wurde von Mehdi Karroubi begonnen. Die Schließung der Zeitung ["Etemaad-e Melli"] hatte nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe. Sie haben Verbindungen hergestellt zwischen der Schließung der Zeitung und meinen Gesprächen mit meinem Vater.
RFE/RL: Waren die Anschuldigungen also grundsätzlich auf das bezogen, was in "Etemaad-e Melli" veröffentlicht wurde, oder auf Ihre Interviews mit ausländischen Medien?
Karroubi: Nein, sie haben mir die Artikel in der Zeitung nicht vorgeworfen. Ihre Anschuldigungen gegen mich bezogen sich auf die Interviews mit ausländischen Medien. Sie haben ein Problem damit und fragten mich, warum ich mit Ausländern [reden würde]. Was erwartet die Regierung, wenn sie die Zeitung einer prominenten Person, wie mein Vater eine ist, schließt? Wenn sie die Zeitung weiter arbeiten lassen würden, dann könnte man vielleicht sagen, dass sie Recht haben.
RFE/RL: Können Sie uns sagen, wie das Treffen zwischen Ihrem Vater und Parlamentsmitgliedern am 24. August verlief?
Karroubi: Mein Vater hat gestern dem Untersuchungskomitee [über] vier [Vergewaltigungs-]fälle in Gefängnissen [berichtet] und sie aufgefordert, mit den vier Opfern zu sprechen und die Fälle zu untersuchen. Das Treffen verlief sehr gut. Sowohl die Parlamentarier als auch mein Vater waren zufrieden mit dem Verlauf. Zunächst müssen die vier Fälle untersucht werden, dann wird mein Vater weitere Fälle präsentieren.
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