Montag, 28. September 2009

Libanesischer Geistlicher: Auch wir haben unter der iranischen Führung gelitten

Quelle (Englisch): http://english.mowjcamp.com/article/id/34742
Übersetzung: Julia
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Veröffentlicht am Sonntag, 20. September 2009 19:49

Allameh Amin ist ein hoher libanesischer Geistlicher, der seit langem immer wieder die Position des Velayat-e faghih oder der Führung der Geistlichkeit (zur Zeit Ayatollah Khamenei) kritisiert.

In einem Interview mit Mohammad Javad Akbarin, dass auf der oppositionellen Webseite Rahe Sabz veröffentlicht wurde, erklärt Allameh Amin, dass "die Probleme begannen, als die Behörden im Iran vom Velayat-e faghih sprachen, als handle es sich dabei um einen Erlass des Himmels und sei unbestreitbar, wo es doch lediglich eine Art zu denken darstellt, mit der viele nicht einverstanden sind", manche würden die Gefolgsleute des Velayat-e faghih sogar als Förderer der Häresie in der Religion bezeichnen.

"Häresie" ist der Ausdruck, den auch Großayatollah Montazeri benutzte, als er einen Brief an führende muslimische Geistliche schrieb und vor "Handlungen gegen die Religion und die prinzipiellen Ziele der Revolution" warnte, die klare Beispiele für Häresie seien.

Der libanesische Geistliche glaubt, dass die "jüngsten Ereignisse das Ergebnis einer Abweichung und einer ungerechten Regierung sind, die sich selbst als heilig ansieht und jeder Kritik die Türen verschließt."

Allameh Amin betrachtet die Entschuldigung von Großayatollah Montazeri gegenüber dem Volk und die Stimmen des Protestes von revolutionären Persönlichkeiten als Beweis, dass diese Theorie ihren Test nicht bestanden hat.

“Ich glaube nicht, dass die gegenwärtigen Probleme im Iran sich [leicht] lösen lassen, denn die Behörden haben beschlossen, hart gegen die Menschen vorzugehen, sie haben nicht begriffen, dass dieses harte Vorgehen das Problem nicht lösen, sondern die Kluft zwischen ihnen und dem Volk vergrößern wird."

Allameh Amin zeigte sich überrascht darüber, wie die Islamische Republik nach der letzten Präsidentschaftswahl ihr starkes Image in der Welt zerstörte. Er erklärt, wie "die Libanesen als Folge der Expansion des iranischen Führers in den Libanon und andere Länder hinein leiden." Außerdem kritisierte er die Position der Hisbollah bezüglich der iranischen Einmischung im Libanon, die die schiitische Gemeinschaft im Libanon als "unterwürfig gegenüber Ausländern" dargestellt habe.

Schließlich argumentiert Allameh Amin, das Image des Velayat-e faghih sei nach den jüngsten Unruhen hochgradig befleckt. "Das iranische Volk hat der Welt gezeigt, dass es seinen Führer nicht als fähig betrachtet, Kritik anzunehmen, und durch die Stimme ihrer Opposition haben sie mitgeteilt, dass diese Regierung rein gar nichts mit schiitischem Islam zu tun hat."

Erst vor wenigen Tagen hatte Großayatollah Montazeri einen Brief an die Geistlichen in ganz Iran geschrieben und sie gedrängt, angesichts dessen, was insbesondere im Iran im Namen der Religion geschehe, nicht stumm zu bleiben.

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